Orientierung
Schulalltag
Der Unterricht beginnt in der Regel um 8:30 Uhr und geht bis 15:30 Uhr. Jede Schulstunde ist zwischen 60 und 85 Minuten lang und täglich gibt es vier bis fünf Unterrichtseinheiten. Mittagspause ist unterschiedlich, zwischen 11:30 Uhr und 13 Uhr. Sogenannte „Clubs“, freiwillige Aktivitäten, werden auch während der Mittagspause, meist jedoch nach der Schule angeboten. Das können Tanzkurse oder auch Schachclubs sein. Es besteht natürlich Anwesenheitspflicht. Solltest du einmal nicht zur Schule gehen können, brauchst du eine Entschuldigungen deiner Gasteltern. Zum Mittagessen kannst du entweder etwas in der Cafeteria besorgen, oder, üblicher, Schulbrot mitnehmen. Das kannst du dir zu Hause bei der Gastfamilie morgens machen und einpacken. Lehrpersonal wird mit Ms. Mrs. oder Mr. und den jeweiligen Nachnamen angesprochen. Ansonsten wirst du merken, dass Vornamen auch für Erwachsene die Regel sind.
Hausaufgaben
Hausaufgaben müssen pünktlich erledigt/abgegeben werden. Solltest du es einmal nicht schaffen, deine Hausaufgaben zu machen, gib deiner Lehrerin/deinem Lehrer so früh wie möglich Bescheid. Hier werden Hausarbeiten mitbewertet und fließen auch in der 11ten und 12ten Klasse noch in deine Gesamtbewertung ein. Hast du eine Arbeit versäumt, frag deine Lehrer, wie/bis wann du sie nachholen kannst.Grundsätzlich zählt auch an kanadischen Schulen die mündliche Mitarbeit. Lehrer erwarten von ihren Schülern, dass sie fragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Sie stehen den Schülern in der Regel vor und nach der Schule zur Verfügung und klären gern alle Unklarheiten bezüglich Hausarbeiten und anderer schulbezogener Themen.
Grußformeln
Grundsätzlich gilt: Händeschütteln nur bei der ersten Bekanntmachung. Dabei ist es bei Erwachsenen höflich so etwas wie: „Pleased to meet you“ oder „Nice to meet you“ zu sagen. Danach wird mit Augenkontakt und einem „Hi, how are you?“ gegrüßt. „How are you?“ ist dabei weniger eine Frage nach dem Wohlbefinden als einfach eine Art, „hallo“ zu sagen. Entsprechend ist die Antwort einfach: „Good, and you?“, auch wenn man sich vielleicht gerade etwas erkältet oder müde fühlt. Es handelt sich also bei diesem Austausch einfach nur um eine Art Grußformel.
Gastfamilie
Gastschüler wohnen bei einer von ihnen und ihrem Sohn/ihrer Tochter akzeptierten Gastfamilie. Eine Gastfamilie kann aus dem klassischen Familienmodell, Eltern, Kinder und Haustier bestehen, kann aber auch anders aussehen, wie beispielsweise alleinerziehende Mutter mit einem Kind oder Eltern, deren Kinder teilweise schon aus dem Haus sind. Die Gastfamilien werden erst vorgeschlagen, nachdem sie durch einen detaillierten Bewerbungs- und Anmeldeprozess als Gastfamilie aufgenommen wurden. Die Bewerbungsinformationen der Gastschüler erleichtern das Aussuchen einer passenden Gastfamilie. Die monatliche Aufwandsentschädigung der Gasteltern wird ihnen von den Eltern der Gastschüler bezahlt.
Verpflegung
Gastschüler essen mit der Familie mit. Das bedeutet, es gibt Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Je nach Familiensituation (Arbeitszeiten der Eltern, Sportprogramme der Kinder etc.) werden Mahlzeiten gemeinsam eingenommen. Gastschüler bekommen ein ausgeglichenes Nahrungsangebot, das Gemüse, Fleisch und Obst einschließt. Beim Einkaufen von Nahrungsmitteln werden die Vorlieben der Gastschüler berücksichtigt. Solltest du dich vegetarisch ernähren, Allergien haben oder sonstige Einschränkungen bezüglich deiner Ernährung berücksichtigen, sind diese Einzelheiten schon im Bewerbungsverfahren vermerkt, so dass die Gastfamilie sich entsprechend auf diese Besonderheiten einstellen kann.
Krankenversicherung
Gastschüler müssen während ihres gesamten Aufenthaltes krankenversichert sein. Bei einigen Praxen reicht es aus, die Krankenversicherungskarte vorzuzeigen und so die Kosten für den Arztbesuch über die Krankenversicherung direkt zu begleichen. Bei anderen müssen die Behandlungskosten von den Gastschülern bezahlt werden, um dann nach Vorlage des originalen Zahlungsbelegs bei der Krankenkasse zurückerstattet zu werden. Es ist also wichtig, diese Zahlungsbelege aufzubewahren.
Verkehrsmittel
Schulbusse, Busse, der Skytrain in Vancouver und auch Taxis gehören zu den Verkehrsmitteln, die Gastschüler nutzen können. Du darfst selbst während deines Gastschulaufenthalts nicht Auto fahren. Je nach Absprache mit den Gasteltern wirst du natürlich auch von den Gasteltern abgeholt und gefahren. Grundsätzlich solltest du dich so schnell wie möglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vertraut machen.
Geld und Bankangelegenheiten
Auch in Restaurants und Kinos ist das Bezahlen mit der Bankkarte üblich, so dass Schüler kaum Bargeld bei sich tragen sollten.
Elektrische Geräte:
Deutsche Stecker passen nicht in kanadische Steckdosen. Für die elektrischen Geräte, die Gastschüler aus Deutschland mitbringen, ist deshalb ein Adapter notwendig. Die Spannung beträgt 110/120 V, die Frequenz 60 Hz Wechselstrom.
Freizeitgestaltung
Neben der Freizeitgestaltung in der Gastfamilie und dem Freizeitangebot der Schulen gibt es Gemeindezentren, die ein vielfältiges Sportangebot haben, z.B. Fittness, Schwimmen, Schlittschuhlaufen oder Tennis. Auch Kayaken, Snowboarding, Skifahren oder Wandern sind möglich. Abgesehen von den Schulbibliotheken gibt es in jedem Bezirk auch öffentliche Bibliotheken. Sie sind kostenfrei. Solltest du Interesse an Musikunterricht, am Fußball- oder Schwimmclub, speziellen Tanzkursen oder anderen Freitzeitaktivitäten haben, informieren wir gerne, wo diese Möglichkeiten bestehen.
Sicherheitstipps
Obwohl Kanada im allgemeinen sicher ist und auch die von uns ausgewählten Schulbezirke der Westküste sichere Gegenden sind, ist es immer ratsam, auch hier grundsätzliche Sicherheitstipps zu beachten.
Du solltest:
- aufmerksam sein und immer deine Mitmenschen und unmittelbare Umgebung im Blick haben, dich entsprechend aus beunruhigenden Situationen sofort entfernen.
- nicht mit Kopfhörern die Strasse überqueren oder Fahrradfahren, da du so heranfahrende Autos nicht hören kannst und die Unfallgefahr stark erhöht ist.
- die Richtung ändern, solltest du das Gefühl haben, dir wird gefolgt.
- deinen Reisepass zu Hause lassen, stattdessen eine Kopie bei dir haben.
- kein unnötiges Bargeld dabei haben.
- dich nach der Dämmerung nur in gut beleuchteten und belebten Gegenden aufhalten, also beispielsweise nicht in Parks.
- nach der Dämmerung nur mit Freunden unterwegs sein.
- nicht allein ausgehen.
- nicht mit fremden Menschen oder per Anhalter fahren.
- im Notfall sofort die Polizei anrufen: 911.
Grundsätzlich gilt den eigenen Instinkten zu folgen. Wer ein komischen Gefühl hat, sollte entsprechend vorsichtig handeln und sich nicht einreden, dieses Gefühl sei unbegründet, weil es keine plausible Erklärung dafür gibt.
Gibt es noch Fragen? Wir informieren gern: